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Christina Haverkamp – Durch ihre Adern fließt Indianerblut

lebensart, Januar 2009
von Dieter Hanisch

Durch ihre Adern fließt Indianerblut

Durch ihre Adern fließt Indianerblut

Vor den Toren von Kiel ist eine Frau zu Hause, die für die Existenz eines der letzten noch ursprünglich lebenden Naturvölker dieser Erde kämpft. Seit ihrer ersten Begegnung mit den Yanomami vor 20 Jahren hat Christina Haverkamp kontinuierlich Kontakt mit den Indianern in Südamerika gehalten. Inzwischen pendelt sie Jahr für Jahr zwischen Deutschland und der Amazonasregion und wirbt darüber hinaus noch mit Vorträgen in anderen Ländern Europas oder wie kürzlich in den USA an der Harvard-Universität in Boston für ihr Anliegen.

Seit nunmehr drei Jahrzehnten wird durch rücksichtslosen Raubbau an der Natur der Lebensraum der Indianer zunehmend zerstört. Das Goldsucherfieber ist wie ein Fluch über die dort lebenden Ureinwohner gekommen. Haverkamp hat sich mit ihrem Engagement zu einer Anwältin für die bedrohten Indianer gemacht, und diese haben der 50-Jährigen auf besondere Art ihren Dank und ihre Hochachtung spüren lassen. Wie kaum eine andere fremde Frau wurde die Pädagogin im Kreis der Yanomami aufgenommen. Jedes Wiedersehen ist ein festliches Ereignis, bei dem Haverkamp wie ein Familienmitglied begrüßt wird. Die Indianer haben die ausgebildete Sport- und Mathematiklehrerin in ihr Herz geschlossen und ihr den Namen Kohiba – harte Bohne – verpasst, um auf ihre unerschrockene Hartnäckigkeit und Beharrlichkeit zu verweisen.

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600 Euro für die Yanomami-Indianer

Mehring. Der Eine-Welt-Kreis überreichte der bekannten Menschenrechtlerin Christina Haverkamp 600 Euro von seinem Erlös aus dem Verkauf des Eine-Welt-Ladens.

600 Euro für die Yanomami-Indianer

600 Euro für die Yanomami-Indianer

„Die Yanomami-Indianer im brasilianischen Regenwald sind eines der letzten traditionell lebenden indigenen Völker der Welt. Um ihr Überleben zu sichern, brauchen sie nach wie vor Unterstützung. Die medizinische Versorgung steht hierbei im Vordergrund“, erläuterte Christina Haverkamp bei ihrem spannenden Dia-Vortrag in Mehring.

Sie hat bereits zusammen mit Yanomami-Indianern drei Krankenstationen aufgebaut. Anfang nächsten Jahres plant sie eine weitere Krankenstation für die Yanomami im abgelegenen Urwaldgebiet des Orinoko im Süden von Venezuela. Haverkamp wird das Geld für diese neue Krankenstation verwenden. Die Sprecherin des „Eine Welt Kreises“, Evi Kreil (rechts) und Marion Strauss-Barthel (links) wünschten viel Erfolg.

Burghausen, Tageszeitung, 05.12.2008
Foto: Kessner

Die „harte Bohne“ aus dem Norden

Neues Deutschland, Sozialistische Tageszeitung Dienstag
24. November 2008

Die Kielerin Christina Haverkamp kämpft seit fast zwei Jahrzehnten für die Rechte der Ureinwohner des Amazonas. Als Botschafterin für Menschenrechte pendelt sie dabei nicht nur räumlich zwischen zwei Kontinenten.

Von Dieter Hanisch

Vor den Toren von Kiel ist eine Frau zu Hause, die es sich zum Ziel gesetzt hat, für die Existenz eines der letzten noch weitgehend ursprünglich lebenden Naturvölker dieser Erde zu kämpfen. Seit ihrer ersten Begegnung mit den Yanomami vor knapp 20 Jahren hat Christina Haverkamp kontinuierlich Kontakt mit den Indianern des südamerikanischen Urwalds gehalten. Inzwischen pendelt sie Jahr für Jahr zwischen Deutschland und der Amazonasregion.

Seit nunmehr drei Jahrzehnten wird durch rücksichtslosen Raubbau an der Natur der Lebensraum der Indianer immer weiter zerstört. Das Goldsucherfieber am Amazonas ist wie ein Fluch über die dort lebenden Ureinwohner gekommen. Haverkamp hat sich mit ihrem Engagement zu einer Anwältin für die bedrohten Indianer gemacht, und diese haben die 50-Jährige auf eine ganz besondere Art und Weise ihren Dank und ihre Hochachtung spüren lassen. Wie kaum eine andere fremde Frau wurde die Pädagogin im Kreis der Yanomami aufgenommen. Jedes jährliche Wiedersehen ist mittlerweile zu einem festlichen Ereignis geworden, bei dem Haverkamp wie ein Familienmitglied begrüßt und behandelt wird. Die Indianer haben sie in ihr Herz geschlossen und ihr liebevoll den Namen Kohiba – harte Bohne – verpasst, um auf ihre unerschrockene Hartnäckigkeit und Beharrlichkeit zu verweisen.

Täglicher Kampf ums Überleben

Die Yanomami befinden sich in einem täglichen Überlebenskampf. Die Jagd muss stets genug für die Mahlzeiten abwerfen, was aber immer seltener gelingt. Die Goldsucher, Minenkonzerne, Ölgesellschaften, Großgrundbesitzer und Holzindustrie greifen immer mehr ins einst so intakte Ökosystem ein, beanspruchen Grund und Boden für ihre Interessen und schrecken vor nichts zurück, ja gehen buchstäblich über Leichen wie im Herbst 1993, als Garimpeiros ein blutiges Massaker an den Yanomami verübten. Selbst die Deklaration eines Schutzreservates durch die Regierung hat die goldgierigen Eroberer lange Zeit nicht zurückgehalten. Mit der systematischen Inbesitznahme des Regenwaldes und damit des Indianer-Lebensraumes haben auch Krankheiten und Seuchen Einzug gehalten, denen sich die Yanomami meist hilflos ausgesetzt sehen.

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Schüler helfen den Yanomami-Indianern

Schüler helfen den Yanomami-Indianern

Schüler helfen den Yanomami-Indianern

Geld an Christina Haverkamp überreicht

Erfde/lat – Seit über zwanzig Jahren engagiert sich die studierte Pädagogin Christina Haverkamp aus Blumenthal durch Vorträge an Schulen für den Erhalt des bedrohten Indianervolkes der Yanomami. „Die Indianer achten den Regenwald ohne ihn dabei zu zerstören“, so Haverkamp. Durch das Eindringen von Gold- und Diamentensuchern sind die Ureinwohner jedoch bedroht. Die Flüsse und Tiere werden durch das Anlegen der Minen vergiftet beziehungsweise verscheucht. Es kommt zu bewaffneten Auseinandersetzungen. Krankheiten, gegen die die Indianer keine Abwehrstoffe haben, töten die Ureinwohner.

Schüler der fünften bis neunten Klassen der Stapelholm-Schule in Erfde fühlten sich durch diesen Vortrag so emotional angesprochen, dass sie sich spontan bereit erklärten, diesen Ureinwohnern zu helfen. „Wir haben den sozialen Tag im letzten Schuljahr genutzt, um für die Yanomami zu arbeiten“, erklärte Knut Thiesen, Verbindungslehrer der Erfder Schule. Über 250 Stapelholmer Kinder und Jugendliche haben für einen Tag die Schulbank mit einem Arbeitstag in Betreiben und Familien getauscht.

Durch das Engagement der Stapelholm-Schule sind 3258,50 Euro erarbeitet worden, die Christina Haverkamp in der Aula symbolisch überreicht worden sind. „Ihr habt die Informationen in Engagement umgesetzt“, dankte die Menschenrechtlerin. Haverkamp hat bereits drei Krankenstationen in dem Amazonasgebiet erreichtet. Für eine Station braucht sie etwa 70 000 Euro. Nach wie vor sind Spenden notwendig, um wichtige Anschaffungen zu tätigen.

Im nächsten Januar fliegt Haverkamp nach Venezuela, um wieder vor Ort den Yanomamis zu helfen. „Mit eurem Geld werde ich ein spezielles Mikroskop und Kühlschränke für Medikamente kaufen“, berichtete sie. Damit sei man in der Lage, wirksam die Malaria zu bekämpfen. Als Zeichen des Dankes und der Verbundenheit erhielt die Schülervertretung einen Original-Yanomami Pfeil und Bogen.