Jahresbericht 2019

Blumenthal,
Februar 2020

Liebe Yanomami-Freundinnen und Freunde

Es begann mit einer bösen Überraschung
Im vorletzten Jahr besuchte ich die Yanomami am Rio Marauia und unsere Krankenstation in Ixima. Auf der großen Versammlung im Dorf Apuí brachte ich den Yanomami acht Sprechfunkgeräte, die ich in Deutschland gekauft hatte. Trotz Empfehlungsschreiben der brasilianischen Botschaft aus Berlin und der Yanomami-Organisation Kurikama, dass diese Funkgeäte notwendige Hilfsinstrumente für die Yanomami-Dörfer und Krankenstationen seien, musste ich bei der Einreise am Flughafen in Rio erhebliche Zollgebühren bezahlen.

Vortrag in Rio vor Medizinstudenten

Vortrag in Rio vor Medizinstudenten

Ansonsten hätte man die Geräte beschlagnahmt. Man drohte mir sogar mit weiteren Strafen bis hin zur Verhaftung.

In den letzten Jahren konnte ich den Yanomami über 30 Sprechfunkgeräte bringen. Damit sind nun alle Dörfer am Rio Marauia und Rio Preto mit Sprechfunkgeräten versorgt. Die Yanomami können sich jetzt viel besser organisieren und bei Gefahr durch Goldsucher Hilfe von außerhalb anfordern. Die letzten acht Sprechfunkgeräte wurden mit Solaranlage, Batterie und Antenne in den Dörfern Aguas Vivas, Laginha, Pohoroa, Pukima Bera, Xamakarono, Kona, Manakapewei und Raiter installiert.

Unsere Krankenstation hat wieder einen neuen Anstrich

Unsere Krankenstation hat wieder einen neuen Anstrich

Um auch in Brasilien über die Yanomami zu berichten, hielt ich Vorträge in Rio an der Favela-Schule von Santa Theresa und an der privaten Universität Grandrio in Barra da Tijuca, zwei extrem unterschiedliche Orte zwischen arm und reich. Die brasilianischen Schüler und Studenten zeigten sich sehr interessiert an das außergewöhnliche Leben der Yanomami und dem Regenwald.

Das letzte Jahr 2019 war für mich sehr erlebnisreich. Mit Erfolg konnten wir unsere erste Krankenstation in Ixima komplett renovieren! Der Transport des Baumaterials über die vier gefährlichen Stromschnellen des Rio Marauía war sehr anstrengend. David Muchau, ein ehemaliger Schüler der Regionalschule Wörth, der in São Paulo Elektrotechnik zu studiert hat, kam spontan mit, um in der Krankenstation die neue Elektrikanlage zu installieren und bei weiteren Arbeiten mitzuhelfen. Edmar und Junior nahm ich von Santa Isabel mit, damit sie die Verputz- und Holzarbeiten erledigten.

Regale werden von den Yanomami gestrichen

Regale werden von den Yanomami gestrichen

Die Yanomami von Ixima hatten uns schon erwartet und viele Steine zur Absicherung der hinteren Grundmauer für die Krankenstation aus dem Fluss geholt. Über 20 Yanomami – jung und alt – halfen bei den Schlepparbeiten. Auch der neue Anstrich der Krankenstation mit den Schränken und Regalen wurde überwiegend von den jungen Yanomami-Helfern Edgar, Robson, Silvio und Arnaldo erledigt.

Die Yanomami auf dem Weg zur Selbstbestimmung

Die Yanomami-Frauen freuen sich über die neuen Moskitonetze

Die Yanomami-Frauen freuen sich über die neuen Moskitonetze

Diesmal brachte ich den Yanomami-Müttern und Kinder über 100 Moskitonetze. Zum Dank gaben sie mir dafür selbstgemachte Körbe, die ich auf meiner Rückreise in einem Laden von Manaus verkaufen konnte. Somit habe ich wieder das Geld, um beim nächsten Mal weitere 100 Moskitonetze für die Männer zu kaufen. Die Moskitonetze sind ein wichtiger Schutz gegen die Malariamücke. Dort, wo die Yanomami in ihren Hängematten unter einem guten Moskitonetz schlafen, gibt es deutlich weniger Malariaerkrankungen.

Bernadette arbeitet gern in Ixima

Bernadette arbeitet gern in Ixima

Bernadette, die derzeitige Krankenschwester in Ixima, zeigte mir freudig das Schlangenserum im Behandlungsraum, das nicht mehr gekühlt aufbewahrt werden muss.

„Marliese“ das geliebte Aluboot der Yanomami, welches wir damals durch eine Schulaktion der Regionalschule Wörth anschaffen konnten, musste dringend repariert werden. Wasser drang durch viele Löcher ins Boot. Für die Yanomami hatte Marliese einen „starken Schnupfen“. Wir zogen das Boot mit provisorischer Reparaturfüllung über den Fluss nach Santa Isabel und fanden dort einen Schweißer, der Marliese wieder gesund machte.

Brände im Regenwald

Marliese wird repariert

Marliese wird repariert

Es ist eindeutig, dass die Brände in den nordöstlichen Waldgebieten im letzten Jahr auf illegale Brandstiftung durch diejenigen zurückgehen, die ihn für ihre Interessen ausbeuten wollen: Holzhändler, Minenkonzerne und Viehzüchter. Wer neues Land für sich haben will, geht nach den alten Regeln vor: Entwalde das Land und es ist deins. Also brenne den Wald ab und lass dir dann ein Dokument ausstellen, dass es nun in deinem Besitz ist.

Als größter tropischer Regenwald der Welt spielt der Amazonas eine wichtige Rolle im Kampf gegen den Klimawandel, da er Kohlendioxid aufnimmt und speichert. Wird der Regenwald abgeholzt oder angezündet, kann er diese Funktion nicht mehr erfüllen und gibt das zuvor gespeicherte Kohlendioxid wieder an die Atmosphäre ab. Solange die brasilianische Regierung unter dem neuen Präsidenten Bolsonaro nicht die Gewalt und die Gesetzlosigkeit bekämpft, die illegale Abholzungen erleichtern, wird die Zerstörung des größten Regenwaldes der Welt ungebremst weitergehen.

Beim Radiosender Lotte

Beim Radiosender Lotte

In Deutschland hatte ich im Mai ein ausführliches Interview beim Radiosender „Lotte“ in Weimar.

 

Klimanotstand in Kiel

Klimademo auf dem Rathausplatz Kiel

Klimademo auf dem Rathausplatz Kiel

Es geht nicht nur um den Regenwald und um die Yanomami im Amazonasgebiet. Auch hier bei uns in Deutschland muss etwas gegen die Klimaveränderung getan werden.

Die Aktivisten der Bürgerinitiative in Kiel haben im Mai 2019 ihr erstes Ziel erreicht: Kiel hat als erste deutsche Landeshauptstadt den Klimanotstand ausgerufen. Beim Klimanotstand geht es um ein klares Bekenntnis zum aktuellen wissenschaftlichen Stand in der Klimaforschung und damit zur Einsicht, dass für die Erhaltung lebenswichtiger Bedingungen auf der Erde schnelle, radikale Veränderungen notwendig sind.

Die „Fridays for Future“ Bewegung fordert unter anderem den Kohleausstieg bis 2030 und einen völligen Umstieg auf erneuerbare Energien bis 2035.

Ehemalige Krankenstation von Albert Schweizer

Ehemalige Krankenstation von Albert Schweizer

Am 6. September 2019 feierte ich meinen Geburtstag 60 plus und 30 Jahre Yanomami-Einsatz. Viele langjährige Freunde und Unterstützer meiner Arbeit hatte ich in meine WG-Blumenthal eingeladen. Auch mein alter Kampfgefährte Rüdiger Nehberg kam aus Hamburg. Es war ein schönes buntes gemeinsames Fest.

Im November lud mich Thorsten Görgens mit seiner Go-Aide-Stiftung nach Gabun und Namibia ein. In Gabun nahm ich an einer außergewöhnlichen Initiation der Bwiti teil. Auf den Besuch der ehemaligen Krankenstation von Albert Schweitzer in Lambarené hatte ich mich gefreut, da ich beim Bau unserer Krankenstationen im brasilianischen Urwald oft an Albert Schweitzer denken musste. Heute ist seine Krankenstation in Lambarené ein Museum. Man hat die Räumlichkeiten im Originalzustand mit allen Arbeits- und Gegenständen von damals gelassen. Albert Schweitzer stellte eine bedingungslose Humanität als sein Leitmotiv auf: „Ehrfurcht vor dem Leben“.

Yanomami-Vortrag für die Buschleute

Yanomami-Vortrag für die Buschleute

In Windhoek, der Hauptstadt von Namibia, hatte Ndamona Ya Otto von der Go-Aide-Stiftung mehrere Vorträge für mich organisiert. Das interessierte Publikum bestand aus Lehrern, Professoren, Menschrechtlern, Schülern, Studenten und Politikern. Nach den Vorträgen musste ich noch viele Fragen beantworten.

In Omandumba, 250 km nördlich von Windhoek, hatte ich die einmalige Gelegenheit, eine kleine Gruppe der San (Buschleute) kennenzulernen. Die San erinnerten mich sofort an die Yanomami mit ihrem sonnigen Gemüt und ihrer direkten, freundlichen und unkomplizierten Art. Moses zeigte mir, wie man Feuer ohne Feuerzeug und Streichhölzer macht, wie man aus Pflanzenfasern eine Sehne drillt, wie man einen Köcher für die Pfeile herstellt und wie sie mit Pfeil und Bogen schießen – und treffen!

Ich erzählte ihnen von den Yanomami im brasilianischen Urwald und sie hatten großes Interesse mehr von deren Leben zu erfahren. Auf meinem Laptop zeigte ich ihnen Bilder, die sie sich genau anschauten. Der Vortrag dauerte schließlich zwei Stunden im Schatten eines Baumes. Beim Abschied baten sie mich wieder zu kommen – mit einem Yanomami!

Davi Kopenawa erhält den Alternativen Nobelpreis 2019

Davi Kopenawa erhält den Alternativen Nobelpreis 2019

Anfang Dezember fuhr ich mit Anna Ballester im Flixbus nach Stockholm. Unser langjähriger Yanomami-Freund Davi Kopenawa erhielt zusammen mit der schwedischen Klimaaktivistin Greta Thunberg, der Menschenrechtskämpferin Aminatu Haidar aus der Westsahara und der chinesischen Frauenrechtlerin Guo Jianmei den Alternativen Nobelpreis. Es war eine sehr schöne und emotionale Feier, die live im schwedischen Fernsehen übertragen wurde. Diese internationale Auszeichnung ist für Davi Kopenawa nicht nur eine Anerkennung, sondern auch eine Bestärkung unserer Yanomami-Arbeit.

Für die Unterstützung unserer Yanomami-Arbeit möchte ich mich ganz herzlich bei allen bedanken!

Einzelne persönliche Spender

Dr. Mauro Monteiro Correia, Beate Ziethen, Claudia und Klaus Teuber, Dr. Lothar Viehöfer, Henning Köhlert, Walter und Ursula Abel, Ines Rechenberger, Ulrike Fiedler, Hans Strixner, Clemens Bittlinger und seine Geburtstagsfreunde, Jürgen und Brunhild Nitschmann, Dr. Florian Steiner, Christiane Pieper, Ulrich Wandt, Wolfgang Zierke, Hans Martin Schuler, Prof.Dr. Gerhard Schuler, Antje und Carl Lehmann, Dr. Uwe Schröder, Roland Pius Stumpf, Olga Charfreitag, Monika Gernert, Familie Weber, Andrea Stoltenberg, Gesine Skupin, Stefan Kiehl, Nina Ott, SPD-Ortsverein Hohenfelde, Beate Glende, Michael Müller, Susanne und Roger Windrich, Heinrich von der Decken, Gert Haverkamp, Hans-Heinrich Kahrs, Elisabeth Albert, Uli Zöller, Constanze Grohmann, Kathrin Beutin, Monika Kienass, Eva Diana Piest, Fin Walden, Kerstin Bensch, Rüdiger Nehberg, Roman Weber, Désirée Woinowski, Angelika Heinsen, Jasmin Seddigh-Raig, Steffi Breitbach, Marion Strauss-Barthel, Andrea Fischer-Bickert, Dietmar Volkers, Alide und Jürgen Landwehr, Friedhilde und Rolf Brandt, Dr. Anne-Katrin Roever-Plagmann, SI-Soroptimist Club Mosbach, Hans Bornefeld, Norbert Sill und Ulrike Blunk, Ester Wolnitza, Roland und Sabine Volkers, Karl Wenning TAC-Verlag, Henning Rohweder vom Hochseilgarten Altenhof, Ulrike Steffen Wortwechsel Verlag, Mattis Gern, Eine Welt Kreis „Sankt Martin“ aus Mehring in Bayern, Hanjo Haverkamp

Unterstützung von Organisationen

Benefizkonzert mit Clemens Bittlinger und dem Musikchor
„Yanomami“ aus Rhynern Ltg. Beate Langenhorst
Roland Zeh aus Nürnberg mit „Lebensraum Regenwald
Die Kolpingsfamilie Hamm-Rhynern mit einer Gottesdienstkollekte

Spenden statt Geburtstagsgeschenke

Pfarrer und Liedermacher Clemens Bittlinger aus Rimbach im Odenwald
Gymnasiallehrer Dietmar Volkers aus Melle

Spenden und Aktionen von Schülern

Sophie Weber verkauft ihre Weihnachtskarten

Sophie Weber verkauft ihre Weihnachtskarten

Solidaritätsmarsch der Maria Ward-Schulen in Altötting
Weihnachtsbazar des St.-Michaels-Gymnasium Metten
Weihnachtskartenverkauf von Sophie Weber in Eberbach
Kuchenverkauf Gesamtschule Werther, Klasse 6
Kuchenverkauf der Fridjof-Nansen Realschule München
Schülerspende der Realschule Waldkraiburg
Schülerspende des Graf Stauffenberg Gymnasiums, Osnabrück
Schülerspende der Gemeinschaftsschule Kellinghusen
Schülerspende Johann-Heinrich-Voß-Schule in Eutin
Schülerspende der Schule „Am Bürgergarten“ in Eilenburg
Spende der Klasse 6 c des Hohenstaufen Gym. in Eberbach
Spende der Klasse 6 c der Staatlichen Realschule in Viechtach

Besonders möchte ich mich bei meinen langjährigen treuen Yanomami-Freundeskreis-Mitgliedern bedanken. Durch Euch habe ich Sicherheit in der Planung und Durchführung unserer Projekte!! Totihi!

Meine nächste Reise 2020

In ein paar Tagen möchte ich wieder ins Amazonasgebiet reisen, um mir einen Eindruck über die augenblickliche politische Situation in Brasilien zu machen. Zunächst werde ich in Manaus intensive Gespräche mit Greenpeace führen und der CIMI, eine der wichtigsten und anerkanntesten Organisation zum Schutz der Indigenen in Brasilien. Danach fahre ich nach Boa Vista, um die neue Goldsucher-Invasion vor Ort anzuschauen und zu dokumentieren. Genau vor 30 Jahren begann hier meine Arbeit für die Yanomami. Tausende von Goldsuchern flogen damals mit kleinen Buschflugzeugen und Hubschraubern ins Yanomami-Gebiet und bedrohten mit ihrer rücksichtslosen Goldsuche das Leben der Yanomami.

Wir hatten es in den letzten Jahren geschafft, dass das Yanomami-Land als Indianerschutzgebiet anerkannt wurde und keine Goldsucher mehr ins Gebiet eindringen durften. Beginnt nun alles wieder von vorn?
Es bleibt ein Trost. Inzwischen sind die Yanomami sehr gut organisiert, kennen ihre Rechte und kämpfen gemeinsam mit anderen indigenen Gruppen. Sie haben erkannt, dass sie nur gemeinsam stark sind. Für uns, der Yanomami-Hilfe e.V. , gilt weiterhin der Grundsatz: „Solange wir die Indigenen Völker schützen, erhalten sie für uns die Natur“.

Darum herzlichen Dank für Eure weitere Unterstützung!
Christina Haverkamp
Ich wünsche Euch alles Liebe, Gesundheit und Zufriedenheit.

Dankeschön für eure weitere Unterstützung

Dankeschön für eure weitere Unterstützung

Yanomami-Hilfe e.V., Hökerberg 1, 24241 Blumenthal, Telefon 0 43 47 – 70 81 34
E-Mail: office[at]yanomami-hilfe.de, Internet: www.yanomami-hilfe.de
Sparkasse Mittelholstein, IBAN DE 08 2145 0000 0003 3882 28

Arbeitsbericht 2019

Liebe Yanomami-Freunde                                                                                    Blumenthal, Juni 2019

Anfang dieses Jahres war ich drei Monate bei den Yanomami- Indianern im brasilianischen Urwald. Die Renovierungsarbeiten unserer alten Krankenstation in Ixima waren sehr erfolgreich.
Die Krankenstation ist wieder wie neu!

Alle Wände wurden von außen und innen gesäubert, verputzt und neu gestrichen.
Für die Stromversorgung haben wir eine neue Solaranlage installiert, sodass es nun in allen Räumen und auf der Terrasse Elektrizität für die Beleuchtung gibt.

Den geplanten Brunnen konnten wir wegen der vielen Steine im Boden leider nicht graben. Stattdessen haben wir eine Wasserfilteranlage gebaut, die aus dem Flusswasser sauberes Trinkwasser macht.

Die Yanomami halfen bei allen Arbeiten. Über die renovierte Krankenstation und das saubere Trinkwasser freuen sie sich sehr.
Aufgrund der Filteranlage wird es bei den Yanomami im Dorf zukünftig viel weniger Durchfallerkrankungen geben!

Außerdem konnte ich den Yanomami über 100 Moskitonetze bringen, mit denen sie sich vor der gefährlichen Malariamücke schützen können.
Weitere Moskitonetze möchte ich im nächsten Jahr auch den Yanomami im Orinkogebiet von Venezuela überbringen.

Für eure treue Mitgliedschaft bei der Yanomami-Hilfe e.V. möchte ich mich herzlich bedanken.

Muito obrigada, herzlichen Dank!

 

Jahresbericht 2017

Blumenthal, den 5. März 2018

Liebe Yanomami-Freunde,

bevor ich in wenigen Tagen wieder zu den Yanomami ins Amazonasgebiet fahre, möchte ich euch diesen Jahresbericht schicken.

Im letzten Jahr war ich wegen der politischen Unruhen in Venezuela und in Brasilien nicht vor Ort. Unsere Mitarbeiterin Alba Rondon aus Caracas riet mir dringend davon ab, mit Sprechfunkgeräten für die Yanomami nach Venezuela zu reisen. Die venezolanischen Zollbeamten würden sie mir sofort auf dem Flughafen in Caracas beschlagnahmen. Zurzeit gibt es keine Sicherheit im Land.

Dramatische Situation in Venezuela

Massendemonstration gegen die Regierung in Caracas

Massendemonstration gegen die Regierung in Caracas

In Venezuela haben bereits 3 Millionen Menschen das Land verlassen! Bei den Protesten gegen die Regierung wurden mehr als 100 Menschen getötet. Wegen des niedrigen Ölpreises, der Misswirtschaft und der Korruption leidet Venezuela seit einigen Jahren unter einer schweren Wirtschafts- und Versorgungskrise. Die Inflation ist mit Abstand die höchste der Welt. Das Land verfügt kaum noch über Devisen, um Lebensmittel, Medikamente und Dinge des täglichen Bedarfs zu kaufen. Ob die Einführung der neuen digitalen Währung das korrupte Land wieder wirtschaftlich hoch bringen kann, ist sehr fraglich.

Anna, die seit 20 Jahren bei den Yanomami lebt, brauchte mal Urlaub in Blumenthal

Anna, die seit 20 Jahren bei den Yanomami lebt, brauchte mal Urlaub in Blumenthal

Im Sommer besuchten mich Anna Ballester und der venezolanische Arzt Oscar Noly Alarcón in Blumenthal. Anna führte im letzten Jahr in ihrer Urwaldschule viele Bildungskurse für die Yanomami durch. Sie berichtete mir, dass die Yanomami von Kurikama das Haus für ihre Organisation am Rio Marauia schon selbst renoviert haben. Unsere Sprechfunkgeräte, die ich auf meiner letzten Reise den Yanomami brachte, wurden alle mit den Antennen, Solaranlagen und Batterien perfekt installiert.

Oscar ist unser zuverlässiger Partner in Venezuela

Oscar ist unser zuverlässiger Partner in Venezuela

Doktor Oscar Noya Alarcón arbeitet seit Jahren im sehr abgelegenen Quellgebiet des Orinoko zur Bekämpfung der Onchozerkose, der sogenannten Flussblindheit. In den letzten Monaten sorgte er dafür, dass auch dort unsere Sprechfunkgeräte in den isolierten Yanomami-Dörfern von Haximu und Delgado Chalbaud installiert wurden.

Ich bin sehr froh, dass diese Yanomami nun auch mit unseren Funkgeräten Kontakt zu den anderen Dörfern haben und somit bei Gefahr durch Goldsucher Hilfe anfordern können. Diese Dörfer liegen im sehr gefährdeten brasilianischen Grenzgebiet, wo immer wieder Goldsucher versuchen, in ihr Gebiet einzudringen.

Die Yanomami auf dem weiteren Weg zur Selbstständigkeit

Ery Yaki Yaki versorgt medizinisch die Dörfer von Delgado Chalbaud

Ery Yaki Yaki versorgt medizinisch die Dörfer von Delgado Chalbaud

Ery Yaki Yaki bedankte sich per Email bei der Yanomami-Hilfe e.V. und bei allen Freunden in Deutschland für diese wichtige Unterstützung.

Somit haben nun 15 weitere Yanomami-Dörfer in Brasilien und Venezuela Kontaktmöglichkeiten mit den anderen Dörfern und mit der Außenwelt nach Manaus, Boa Vista und Puerto Ayacucho!

Für die Dörfer ist dies eine große Sicherheit und eine weitere Hilfe zum Schutz ihres Landes.

Vorträge an Schulen in Deutschland

Deutsche Schüler interessieren sich für die Kultur der Yanomami

Deutsche Schüler interessieren sich für die Kultur der Yanomami

Im letzten Jahr hielt ich viele Vorträge an Schulen in Deutschland. Auch wenn unsere Jugendlichen sich mehr und mehr mit ihrem Smartphone beschäftigen und im Internet surfen, zeigen sie doch großes Interesse an anderen Lebensformen.

Meine 14-tägige Bayern-Vortragstour im Dezember war wieder ein schönes Erlebnis, besonders an den christlichen Maria-Ward Schulen von Altötting, Burghausen, Osterhofen und Passau in der Weihnachtszeit, wo ich inzwischen Dauergast bin.

In diesem Jahr nahm auch das bekannte Diercke Geographie-Lehrbuch meine Yanomami-Arbeit mit einer Doppelseite auf. Seit einiger Zeit stehen die Yanomami durch unsere Arbeit in mehreren Lehrplänen verschiedener Bundesländer.

Dankeschön an alle Unterstützer

Im letzten Jahr haben viele Einzelspender und Vereine unsere Arbeit unterstützt.

Vielen Dank an:
Kathrin Beutin, Elisabeth Albert, Beate Ziethen, Zahnarztpraxis Baresel und Dr. Roever- Plagmann, Henning Köhlert, Dr.Lothar Viehöfer, Karl Wenning TAC-Verlag, Lebensraum Regenwald e.V., Chris Tewes, Isabelle und Henning Steffen, Yu Jiantao, Gerd Haverkamp, Alexander Matter, Christhard Kotte, Stephan Kiehl, Angelika Heinsen, Charlotte Vandermeersch, Isa Gern, Marion Strauss-Barthel und Theaterhof Priessenthal.

Herzlichen Dank auch für die Spenden der Verabschiedungsfreunde von Prof. Gerhard Schuler in Leipzig und der Geburstagsfreunde von Christina Full.

Kräuterbüsche werden zugunsten der Yanomami verkauft

Kräuterbüsche werden zugunsten der Yanomami verkauft

Schüleraktionen gab es wieder von den beiden Maria Ward Schulen in Altötting mit dem jährlichen Solimarsch und von der Fridtjof Nansen Schule in München mit einem bunten Kuchenverkauf zugunsten der Yanomami.

Der Eine Welt Kreis „Sankt Martin“ aus Mehringen in Bayern verkaufte Kräutersträuße zu Maria Himmelfahrt am 15. August 2017 und unterstützt damit seit über sieben Jahren die Yanomami.

Und ihr, liebe Yanomami-Freundeskreis-Mitglieder, sichert mit euren regelmäßigen Beiträgen unsere kontinuierliche Arbeit für die Yanomami.
Herzlichen Dank!

Was ist der zukünftige Plan?

Anna leitet wichtige Bildungskurse in ihrer Schule für die Yanomami

Anna leitet wichtige Bildungskurse in ihrer Schule für die Yanomami

Mit der Yanomami-Hilfe e. V. möchte ich die weitere Selbstständigkeit der Yanomami stärken. Alle Yanomami-Dörfer sollen ein Sprechfunkgerät bekommen. Besonders die Dörfer, für die Gefahr durch Goldsucher besteht. Es fehlen dafür noch ungefähr 30 Funkgeräte.

So lange wie erforderlich werden wir zusammen mit der Berliner Organisation Limpopo e.V. auch die Bildungsarbeit von Anna Ballester in Poraquequara unterstützen. Die „Infrastruktur“ mit ihrer schönen Schule und der selbstgebauten kleinen Maloka für die Unterkunft der teilnehmenden Yanomami ist optimal.

Planung meiner Reise

Ich werde auf meiner Reise im März am großen Treffen der Yanomami-Organisation Kurikama in Bicho-Açú teilnehmen und den Häuptlingen, die noch kein Funkgerät in ihrem Dorf haben, ein Gerät mit Solaranlage feierlich überreichen. Das wird ein schönes Fest!
Foto mit den 2 Alukoffern im Schnee in Blumenthal

Start in Blumenthal mit den Sprechfunkgeräten

Start in Blumenthal mit den Sprechfunkgeräten

Danach besuche ich unsere Schule in Poraquequara, wo Anna einen Portugiesischkurs für die Yanomami gibt. Im Yanomami-Dorf Ixima oberhalb des Rio Marauia möchte ich nachschauen, ob unsere erste Krankenstation immer noch so gut funktioniert. Vor einigen Jahren hatten wir sie komplett renoviert. Von Boa Vista aus möchte ich unsere zweite Krankenstation in Papiu Kayanaú besuchen, die vielleicht in den nächsten Jahren wahrscheinlich auch renoviert werden muß.

Die Yanomami werden von Jahr zu Jahr eigenständiger und eigenverantwortlicher. Es sollte unser Ziel sein, dass sie eines Tages unsere Unterstützung nicht mehr brauchen. Aweih Totihi.

Ich freue mich sehr, bald Anna und die Yanomami wiederzusehen.

Herzliche Grüße (kurz vor Abflug)

Eure
Christina Haverkamp

Spendenaktion der Fridtjof-Nansen-Realschule

Ein Bericht über das Spendenprojekt für die Yanomami an der Fridtjof-Nansen-Realschule im Jahr 2015.
Am 18. Dezember 2017 wird Christina Haverkamp die FNR wieder besuchen und einen Vortrag halten.

Zum Lesen bitte auf das Bild klicken:
FNR Jahresbericht Yanomami 2015