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Flossfahrt für Menschenrechte

Christina Haverkamp hielt in der Grundschule Uchte einen Vortrag über die Yanomami-Indianer. In der Nienburger Zeitung „Die Harke“ wurde am 18. Oktober ein Artikel von einigen Schülerinnen und Schülern veröffentlicht.

Ein Bericht von Sarah Barg, Lasse Bohm, Svenja Binder, Johanna Kammann, Franziska Kruse, Raphael Kruse, Felix Lohstroh, Hannah Quest, Marcel Siedenberg und Antonia Tegtmeier.

Flossfahrt für Menschenrechte

Flossfahrt für Menschenrechte

Christina Haverkamp ist zusammen mit Rüdiger Nehberg auf einem Bambusfloß von Afrika nach Brasilien gesegelt, weil sie auf die Unterdrückung der Indianer in Amerika aufmerksam machen wollte.

Sie versucht den Yanomami zu helfen. Der Regenwald in ihrem Gebiet wird duch Goldgräber zerstört. Zuerst fällen sie Bäume, um eine Landepiste zu bauen. Den goldhaltigen Boden spülen sie aus und sieben ihn auf der Suche nach Gold aus. Um das Gold herauszuholen, vermischen sie es mit Quecksilber. Wenn das Gold geschmolzen wird, verdampft das giftige Quecksilber in der Luft. Beim nächsten Regen kommt es wieder herunter und vergiftet die Flüsse. Wenn die Yanomami davon trinken, werden sie vergiftet. Sie bekommen Haarausfall und sterben.

Die Goldgräber töten Yanomami und brennen ihre Häuser (Malokas) ab, weil sie ihr Land haben wollen. Im zerstörten Regenwald entstehen durch den Goldabbau überall Teiche, die eine perfekte Brutstätte für die Malariamücke sind. Davon werden viele Indianer und Goldgräber krank.

Christina Haverkamp baut kleine Krankenstationen und bringt den Yanomami bei, wie sie die Krankheit erkennen können und wie man mit den Medikamenten umgeht.

Wenn die Yanomami krank werden, gehen sie aber immer zuerst zum Medizinmann. Wenn er nicht helfen kann, gehen sie ins Indianerkrankenhaus.

Wenn ein Yanomami stirbt, wird er verbrannt und sie machen ein Totenfest. Die Asche wird mit Bananenbrei vermischt und von allen getrunken. Ihr Glaube sagt, dass der Verstorbene in ihren Körpern weiterlebt.

Das Leben im Urwald ist auch ziemlich gefährlich, z.B. gibt es Insekten, die ihre Eier auf der Haut von Menschen legen. Dann muss man die Larven aus der Haut herausschneiden. Wenn jemand von einer Schlange gebissen wird, kann es sein, dass der Fuß abgehackt werden muss, weil man kein Gegengift hat. Christina Haverkamp baut auch Schulen für die Indianer, damit sie Lesen, Schreiben und Portugiesisch lernen. Dann können sie sich besser für ihre Rechte einsetzen.

Es war ein spannender Vortrag. Manchmal war er auch schrecklich traurig.

Yanomami-Hilfe ist ihre Lebensaufgabe

Kieler Nachrichten, 14. Juni 2008, veröffentlicht von Torsten Müller

Christina Haverkamp organisiert von ihrem Westenseer Büro aus die Aktionen für die Ureinwohner

Westensee – Befindet sich José Francisco noch im Dschungel? Jeden Morgen ruft Christina Haverkamp in ihrem Büro in Westensee die E-Mails ab in der Hoffnung, von ihm etwas Neues über die gesundheitliche Situation in der Krankenstation von Mavaquita zu erfahren.

Yanomami-Hilfe ist ihre Lebensaufgabe

Yanomami-Hilfe ist ihre Lebensaufgabe

„Wahrscheinlich steckt er noch tief im Yanomami-Gebiet“, vermutet die Aktivistin, die sich seit 20 Jahren für das bedrohte Volk im Grenzgebiet von Venezuela und Brasilien einsetzt. Das Büro in der Dorfstraße in Westensee misst nicht mehr als 15 Quadratmeter. Von hier aus organisiert Christina Haverkamp zusammen mit Isa Gern die Yanomami-Hilfe für ein Gebiet von der Größe der Schweiz. Etwa 14000 dieser Ureinwohner leben schätzungsweise in Venezuela, 9000 in Brasilien.

Vor drei Monaten war die 49-Jährige selbst zuletzt bei den Yanomami, die noch mit Pfeil und Bogen auf die Jagd gehen und von Maniok, Bananen und Papaya leben. Sie haben keine Vorstellung davon, wo Westensee liegt. „Sie wissen auch nichts von Europa oder dass es Autos gibt“, sagt sie. Erst in den 70er Jahren drangen Weiße auf der Suche nach Gold in ihr Gebiet ein und bedrohten ihre Lebensgrundlagen. Doch seitdem ist auch viel Positives passiert. „Als ich den Yanomami im November 1988 zum ersten Mal begegnete, gab es dort noch etwa 50000 Goldsucher, heute sind es nur noch ein paar Hundert“, sagt sie. Im Kolumbusjahr 1992 machte die in Niedersachsen Geborene in einer spektakulären Aktion zusammen mit Rüdiger Nehberg auf die Rechte der Ureinwohner aufmerksam: Gemeinsam segelten sie mit einem Bambusfloß über den Atlantik und protestierten vor dem Weißen Haus. Das Floß gibt es noch. „Es steht in einer Scheune bei Schierensee“, sagt sie. Was folgte, war weniger spektakulär, aber wirkungsvoll. Weiterlesen

Ihre Freunde im Urwald nennen sie Kohiba …

Maria-Ward-Gymnasium Altötting, Jahresbericht 2006

Ihre Freunde im Urwald nennen sie Kohiba …
… und eine harte Bohne ist Christina Haverkamp weiß Gott!

Alle Jahre wieder besucht uns Christina Haverkamp und berichtet mit packenden Bildern von ihrer Arbeit bei den Yanomami-Indianern im Regenwald Brasiliens und Venezuelas.

Drei Krankenstationen hat sie in den zurückliegenden Jahren im Amazonasgebiet aufgebaut. Und zwei medizinisch ausgebildete Yanomami leiten mittlerweile selbständig die Station von Ixima.

In diesem Jahr bringt Christina 2000 Moskitonetze in entlegene Yanomami-Dörfer als optimalen Schutz vor der Malariamücke. Außerdem plant sie eine mobile Krankenstation auf einem Amazonasschiff, das freilich von den Spendenerlösen ihrer Vortragsreisen in Deutschland erst einmal gekauft und umgebaut werden muss. Mit diesem Schiff werden dann sehr entlegene Dörfer im Orinoko-Quellgebiet medizinisch versorgt.

Manche Schülerinnen und Schüler der 5. und 8. Jahrgangsstufe würden am liebsten gleich mitfahren, so begeistert sind sie von Christina Haverkamp und ihrer Arbeit! Wenn das auch noch Zukunftsmusik ist, so spenden sie 1050 Euro für die neuen Projekte.

Am Ende ihres Diavortrages versteht jeder, warum die Yanomami sie liebevoll kohiba nennen – Christina, Du bist wirklich eine harte Bohne!

Abenteuer mit Tiefsinn für die Yanomami-Indianer

[singlepic=317,200,120,,right]Menschenrechtlerin Christina Haverkamp referierte im Logenhaus / Nach gelungenem Vortrag einen Scheck überreicht

Mit einem außergewöhnlichen Vortrag begeisterte dieser Tage Christina Haverkamp von der Gesellschaft für bedrohte Völker die Cuxhavener im Logenhaus. Eingeladen hatte die „Freimaurerloge Anschar zum Friedenshafen“ und der „Round Table 155 Cuxhaven“.

Im voll besetzten Saal erzählte die Abenteurerin ihre spannende Geschichte über den Kampf gegen die Ungerechtigkeiten auf dieser Welt, mit der sie auf ihren Reisen konfrontiert wurde. Da ging es um Macht, Geld, Gold, Gier der Menschen über die Entrechtung der Yanomami-Indianer und den Kampf dagegen. Über ferne Länder und Sitten, über Genügsamkeit und konkrete Möglichkeiten zu helfen.

Gier ist Indianern fremd

Bei ihren Reisen stößt Christina Haverkamp auf die Yanomami-Indianer im brasilianischen Regenwald und ist fasziniert von der Lebensweise der Indianer. Besitzdenken und Gier sind ihnen fremd. Sie leben in Harmonie mit der Natur, mit den Ressourcen gehen sie schonend um. Sie sind aber vom Aussterben bedroht. Die industrialisierte Welt will sie verschlucken, zerstört ihre Lebensgrundlagen. Als Gold in ihrem Gebiet gefunden wird dringen 50.000 Goldsucher ein. Sie roden die Wälder, töten und vertreiben die Indianer aus ihren Dörfern. Sie schleppen zudem bis dahin unbekannte Krankheiten wie Grippe, Masern, Tuberkulose und vor allem Malaria ein. Die Sümpfe, die durch die Schürfmethoden bei der Edelmetallsuche entstehen, sind optimale Brutstätten für die Malariamücke. Allein zwischen 1991 und 1993 sterben 20 Prozent der Yanomami durch Krankheit oder Mord. Weiterlesen